Holzschutz am Bau

Mit erfolgreich abgelegter Sachkundeprüfung, die durch den "Sachkundenachweis Holzschutz am Bau" beurkundet wurde, weist die in DIN 68 800, Teil 4 geforderte Qualifikation nach und besagt, dass der Inhaber Tischlerei A. Zedler GmbH, DHF Reg. Nr. 130001, über die Kenntnisse und Fertigkeiten entsprechend dem Stand von Wissenschaft und Technik für die Vorbereitung, Anleitung, Durchführung und Prüfung von gesundheitlich unbedenklichen und umweltverträglichen Holzschutzmaßnahmen zur Bekämpfung holzzerstörender Pilze und Insekten sowie sonstiger Einflüsse verfügt.

Um eine fachgerechte Ausführung einer Hausschwammsanierung durchzuführen, muss ein Untersuchungsbericht zum Zustand der Holzkonstruktion angefertigt werden. Einige Auszüge aus einem Untersuchungsbericht den wir erstellt haben.

 

Der Holzschutz am Bau ist durch die DIN 6800 Teil 1- 5 geregelt. Diese DIN- Norm für Holzschutz beinhaltet:

  • DIN 68800 Teil 1
    Holzschutz im Hochbau- Allgemein
  • DIN 68800 Teil 2
    Holzschutz im Hochbau- Vorbeugende bauliche Maßnahmen
  • DIN 68800 Teil 3
    Holzschutz im Hochbau- Vorbeugender chemischer Holzschutz
  • DIN 68800 Teil 4
    Holzschutz im Hochbau- Bekämpfungsmaßnahmen gegen holzzerstörende Pilze und Insekten
  • DIN 68800 Teil 5
    Holzschutz an Hochbau- Vorbeugender chemischer Schutz von Holzwerkstoffen

Tischlerei A.Zedler GmbH

Holzschutztechnischer Untersuchungsbericht

zum Zustand der Holzkonstruktion

1.1. Zweck der Untersuchung

  • Untersuchung und Beurteilung der Holzkonstruktion des Dachstuhls
  • hinsichtlich Befall und Schädigung durch pflanzliche und tierische
  • Holzschädlinge am Kehlsparren

1.2. Untersuchungsverfahren

  1. Anbohren von Holzbauteilen
  2. visuelles Beurteilen an Hand von Schadbildern
  3. Freilegen von Bauteilen
  4. Entnahme von Materialproben
  5. Fotographie

2.1.1 Untersuchungsergebnisse

Es wurden folgende Schäden festgestellt:

  • Braunfäule mit Destruktion durch den Weißen Porenschwamm, der in Form von Oberflächenmyzel und eisblumenartigen Strängen vorlag
  • der Altschaden am Balken deutet darauf hin, dass der echte Hausschwamm (Serpula Lacrimans) als holzzerstörender Pilz als Verursacher anzusehen ist (großer Würfelbruch) nähere Erkenntnisse kann nur eine Entnahme von Mauerziegeln aus dem Verband ergeben, insbesondere ist in verdeckten Bereichen auf Myzel und Ernährungsstränge zu achten

Ursache für den Schaden waren undichte Dacheindeckungen im Kehlbereich in der Vergangenheit (zur Zeit trocken, Holzfeuchte12% gemessen mit dem GANN Hydromette H 35). Durchfeuchtung im Traufbereich und unter der Dachluke im Steildachbereich sind erkennbar.

2.1.2 empfohlene Maßnahmen zur Sanierung

  • Sanierungsmaßnahmen sind nach DIN 68800 Teil 4 auszuführen.
  • bei Bestätigung Echter Hausschwamm muss eine Mauerwerkssanierung ausgeführt werden

2.2.3. Lebensweise Holzzerstörender Pilze und Insekten am verbauten Holz

Der Weiße Porenschwamm ist der dritthäufigste Bauholzpilz. Die durch den Befall dieses Cellulosezerstöres (baut in erster Linie Cellulose ab, übrig bleibt Lignin) hervorgerufenen Schäden können ähnlich stark sein, wie die des Braunen Keller- oder Warzenschwammes und des Echten Hausschwammes. Das Holz wird durch die Braunfäule mit Destruktion (Würfelbruch, bis zur pulvrigen Holzzerstörung) geschädigt. Befallen wird vorwiegend Nadelholz, an Laubholz tritt der Pilz nur selten auf. Er gehört zu den so genannten Nassfäuleerregern (Optimum ca. 40% Holzfeuchte), kommt allerdings auch mit deutlich geringeren Holzfeuchten aus, wobei er in der Lage ist in eine jahrelange Trockenstarre überzugehen und jederzeit die Gefahr des Wiederauflebens besteht. Sein Temperaturbereich liegt zwischen 3° und 36° C, die optimale Wachstumstemperatur beträgt 26/ 27 °C. Typisch für diesen Pilz ist das gut entwickelte Oberflächenmyzel und das Strangsystem, die immer reinweiss bleiben, wenn man von äußeren Verschmutzungen absieht. Die Gefährlichkeit des Weißen Porenschwamms begründet sich neben der hohen Zerstörungskraft des Holzes auch auf die Tatsache, dass der Pilz holzfreies Substrat überbrücken, sowie poröses Mauerwerk durchwachsen kann. Er ist ein Wegbereiter für den Echten Hausschwamm.

2.2.3.2. Echter Hausschwamm (Serpula Lacrimans)

Der Echte Hausschwamm benötigt nur zu Beginn seines Wachstums eine höhere Holzfeuchtigkeit von ca. 30- 40%, als Minimum wird 17- 20% und als Maximum 90% angegeben. Zum Vergleich bevorzugt der Weiße Porenschwamm 30- 50% Holzfeuchte. Befallen wird vor allem Nadelholz, es können grundsätzlich alle hölzernen oder cellulosehaltigen Gegenstände befallen werden, wenn eine genügend hohe Feuchtigkeit vorliegt. Der Echte Hausschwamm gehört zur Gruppe der Hausfäuleerreger. Der Holzabbau geschieht durch den Abbau der Cellulose im Holz (Braunfäule mit Destruktion), wodurch die Grundstruktur des Holzes zerstört wird und es in einen grobgliedrigen Würfelbruch von ca. 2x 2 cm zerfällt. Er ist der gefährlichste holzzerstörende Pilz. Er kann mit seinen kräftigen Strängen, die mehrere Meter lang werden, (dienen zum Wasser- und Nährstofftransport ), Mauerwerk und Putz durchwachsen. Eine weitere Besonderheit ist das er selbst nach Entzug der Feuchtigkeit weiter wächst und trockenes Holz befällt. Der Pilz ist in der Lage in eine jahrelange Trockenstarre überzugehen und bei erhöhter Feuchtigkeit wieder aufzuleben. Die Stränge sind stark ausgebildet, weiss grau und flach. Stränge und Myzel sind verwachsen, so genanntes Strangmyzel. Die Stränge sind biegsam. Im trocknen Zustand knacken sie wie dürre Äste. Sie sind leicht von der Unterlage ablösbar. Der junge Pilz bildet Oberflächenmyzel, was weiss, silberweiss, locker und wattig ist. Im alten Zustand ist das Oberflächenmyzel schmutzig grau, wattig mit gelblich, rötlichen Hemmungsflecken. Der Fruchtkörper ist bis 1 cm dick, fleischig, weich und zäh, von fladenartiger Gestalt. Der Echte Hausschwamm gilt als der am gefährlichsten und am schwierigsten zu bekämpfenden Bauholzpilz.

2.2.3.3. Hausbock (Hylotrupes bajulus)

Der Hausbock ist ein Vertreter der Trockenholzinsekten (befällt trockenes und halbtrockenes Holz). Erkennung: der Körper ist flach, dunkel und schwärzlich, zwei Höcker auf dem Halsschild und auf den Flügeldecken befinden sich helle Flecken. Nicht der Käfer selbst sondern die Larven zerstören das Holz. Der Hausbockkäfer befällt nur Nadelholzarten, vor allen in Dachstühlen und Fachwerken. Die Larve lebt vom Eiweiß im Holz und minimiert deshalb das nährstoffreiche Splintholz der Nadelhölzer Kiefer/ Fichte/ Lärche. Laubholz wird grundsätzlich gemieden. Die optimalen Lebensbedingungen liegen bei einer Holzfeucht um 29%. Unterhalb einer Holzfeuchte von ca. 8% ist eine Weiterentwicklung der Larve nicht mehr möglich. Die Larven fressen bis an die Kernholzgrenze, das Splintholz kann vollständig aufgefressen werden. Die Fraßgänge sind oval und unregelmäßig angelegt und führen bis dicht unter die Holzoberfläche. Das Fraßmuster ist wellenförmig. Die Schlupflöcher sind oval ca. 4 auf 7 mm groß und haben einen leicht gefransten Rand.